Provinz bleibt provinziell!

Ist die Kultur in der Provinz ganz ehrlich nicht einmal auf dem Niveau eines Dritte Welt Landes?

Nein es ist weit aus schlimmer.

Nichts wird richtig gemacht.

Da gibt es bspw. den Kultursommer, der bestens Kulturmanagement mäßig durchgestylt und ausgestattet wird von Dr. Kulturamtsleiter und seiner Assistentin. Da kann man wirklich nichts sagen, auch wenn es ein sehr übersichtliches Event von einer Veranstaltung am Tag bleibt.

Und Planung ist eben nur ein notwendiger Bestandteil von Kultur. Die nächste essenzielle Frage ist, mit was für einem Programm man plant.

In diesem Fall kann man kurz und knackig sagen, mit Pantomime-Turner-Straßengauklern und schlecht kuratiert und gehängten Bildern, die mit Troubadouren der lokalen Szene garniert werden. Nichts Halbes und nichts Ganzes eben.

Kleinkunst ohne Chance auf … Kunst.

Es ist unfassbar, wie viel Geld in Unfähigkeit gesteckt wird. Das Schlimme daran ist aber, dass dieser Dr. Unfähigkeit auch noch arrogant, borniert, angsterfüllt und verklemmt ist. Dieses Geld, das wir alle bezahlen, das die Kunst und die Künstler dringend benötigen würden, dieses Geld gibt diesem Dr. Kulturamtsleiter und seinem Dr. Stab die Macht, die unerschütterbare Macht, über Jahrzehnte, so wie Round-up auf Gras wirkt, Kultur abzutöten. Da kannst Du Dich auch den Kopf stellen, schreien und pupsen, am besten gleichzeitig – bringt alles nichts. So ein Dr. Arschloch kann wie ein Dr. König über seinen Horizont regieren und ist noch stolz darauf – da bleibt nur noch so schnell wie möglich die Flucht zu ergreifen, solange man noch kann. Ein kurzes Beispiel aus der Vergangenheit:

Nachdem der Intendant des Landestheaters kein Interesse an mir zeigte, hatte ich eine grandiose Idee, ich wollte das Landestheater einfach umgehen. Da gab es ein ehemaliges Kino, was ich bei einem Kultursommer als Journalist kennen gelernt hatte, mit einer nahezu perfekten Bühne. Vielleicht etwas untief, aber das kann man in Zeiten der Publikumsraumbespielung ganz gut kompensieren. Ich habe kurzerhand ein Konzept mit einem ziemlich geilen chinesischen Theaterstück dafür erarbeitet und diesem Dr. Kulturamtsleiter geschickt. Er meldete sich sogar sicherheitshalber telefonisch, damals konnte er noch nicht so richtig einschätzen, ob ich ihm nicht gefährlich werden könnte – reine Bauernschläue; man muss ja mit allen gut Freund sein, ja keinen schlechten Leumund züchten, schon gar nicht bei der Presse … ihm und seiner Assistentin, die übrigens Theaterwissenschaftlerin sei, habe das ja sehr gut gefallen, aber das wäre ja eine Konkurrenz zum Landestheater, das wolle er nicht, schon gar nicht in der Sommerpause!

O. K., dann lieber Mummenschanz, der übrigens von der Kleinkunstmesse in Karlsruhe teuer eingekauft wird. Einer muss entscheiden, aus welchem Fenster das Geld geworfen wird.

Dr. Kulturamtsleiter tanzt nach der Flöte des Intendanten, des Dr. Oberbürgermeisters samt unkündbarem Stellvertreter der Intendanz. Liked euch doch alle mal kräftig am Arsch. Der Fisch stinkt vom Kopf her. Sogar der völlig verklemmte, bornierte und pseudowissenschaftliche – natürlich Dr. Kunsthallenleiter – mit seinem überambitioniertem, leider aus rein monitären Gründen nur provinziellem Programm, hat schlussendlich dann alle Hoffnungen zerstört. Kein Arsch in der Hose, kein Rückgrat – nichts. Mit dieser Öffentlichkeitsarbeit wird er die letzten zehn neuen Besucher seines Hauses auch noch verlieren. Die Einöde als Naturschauspiel hat in diesem Fall tatsächlich mehr zu bieten.

Wer nicht kämpft, hat zwar schon verloren, aber dieser Kampf wäre wohl auch eher ein Don Quichottischer Windmühlen Kampf. Denn Dr. Oberbürgermeister ist der Kopf und der stinkt gewaltig. Hätte ich nicht gedacht! Is aber so.

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